Schwere Jogger / Schwerfälliger Dauerlauf - Laufstiloptimierung
Es gibt schlanke, leichte Läufer und weniger schlanke, schwere Läufer. Und natürlich Zwischenstufen jeder Couleur.
Hier drängt sich die selbstverständlich erscheinende Annahme auf, dass schlanke Läufer automatisch auch leichter, luftiger, lockerer laufen als diejenigen, die einige Kilo zu viel auf die Waage bringen. Natürlich machen es überflüssige Pfunde nicht gerade einfacher, elegant dahinzuschweben. Aber auch Normalgewichtige können durchaus schwerfällig joggen, dabei den Körper mit jedem Schritt durchsacken lassen und den Oberkörper so übermäßig vorbeugen, als laste das Gewicht der Welt auf ihren Schultern.
Ein lockerer Laufstil erklärt sich nicht automatisch aus einem geringen Gewicht, sondern lässt sich gezielt optimieren:
- Die Laufrichtung beim Joggen zeigt naturgemäß nach vorne. Ein aktiver, kräftiger Abdruck unterstützt automatisch die dynamische Vorwärtsbewegung.
- Achte darauf, den Kopf nicht nach vorne zu beugen und die Schultern nicht hängen zu lassen. Die Laufrichtung zeigt nach vorne, nicht nach unten.
- Wenn der Blick auf einen imaginären Punkt in ca. 10 Meter Entfernung gerichtet ist, stimmt auch die Kopfhaltung.
- Der Oberkörper sollte gerade gehalten werden, ohne dabei ins Hohlkreuz zu fallen oder zu joggen, als hätte man soeben einen Besenstil verschluckt. Stattdessen wird der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Der Körperschwerpunkt liegt im Hüftbereich, daher ist ein aufrechter Oberkörper das A und O eines runden Laufstils.
- Die Armhaltung:
Immer wieder lässt sich beobachten, dass nur sehr wenige Läufer die Arme beim Joggen gezielt und gewinnbringend einsetzen. Stattdessen wirken sie oft wie zwei Fremdkörper, die gezwungener Maßen mitgeschleppt werden. Mancher lässt sich bei jedem Schritt nach unten schlabbern, andere verwechseln sie mit Windmühlenflügeln und verschwenden unnötig Energie. Besonders viele Läufer aber bewegen sie nach innen, ungefähr zur Mitte des Brustbeins.
Zur Erinnerung: die Laufrichtung zeigt nach vorne. Entsprechend sollten die Arme parallel zum Körper bewegt werden und in Laufrichtung. - Die Hände werden zu lockeren Fäusten geballt, dann schlabbern sie nicht sinnlos herum. Gleichzeitig sollten sie nicht fest geballt werden, sondern entspannt bleiben.
- Du möchtest Joggen bzw. Laufen. Daher solltest du nicht schlurfen und auf einen ausreichenden Kniehub achten.
- Wichtig ist zudem die Schrittlänge. Zu kurze Schritte sind nicht unbedingt schädlich, bringen dich aber auch nicht voran. Ist die Schrittlänge hingegen zu lang, kann sie den Laufschwung bremsen und unnötig kraftraubend sein.
- Die Füße sollten nach vorne zeigen – bei den meisten Läufern zeigt die Fußspitze nach außen. Manche Läufer – allerdings ist dies seltener zu beobachten – laufen auch mit nach innen gerichteten Fußspitzen. Die Füße sollten genau wie die Arme in Laufrichtung bewegt werden und nach hinten raus keine Kreisform beschreiben, wie dies bei manchen Läufern zu beobachten ist.
Der Fuß sollte sich zudem beim Aufsetzen so nahe wie möglich am Körper befinden. Das heißt: in dem Moment, wo der Fuß auf den Boden aufsetzt, sollte der Unterschenkel nahezu senkrecht stehen.
Übrigens:
- Schwere Läufer sollten besonders darauf achten, Laufschuhe mit ausreichender Dämpfung zu verwenden.
- Hier geht es zur Video-Laufanalyse, die zeigt, dass auch bei langjährigen Läufern in Bezug auf ihren Laufstil häufig noch deutliches Optimierungspotential besteht.