Heuschnupfen: Allergie beim Laufen
Läufer mit Pollenallergie haben es im Frühjahr und Sommer nicht immer leicht. Pollenflug ist für Allergiker jedoch kein Grund, sich vom Joggen abhalten zu lassen. Worauf sollten Läufer mit Heuschnupfen achten?
Fast 15 Prozent der Menschen in Deutschland leiden bereits unter Heuschnupfen. Die Symptome und ihre Intensität sind sehr unterschiedlich. Eine Pollenallergie kann sich durch Heuschnupfen, Jucken im Rachenraum, Augenjucken oder gar eine Bindehautentzündung bemerkbar machen. In extremen Fällen kann sie sogar Asthma auslösen. Läufer sind durch das Training an der frischen Luft besonders belastet. Pollenflug-Saison ist vor allem das Frühjahr und der Frühsommer. In dieser Zeit beginnt die Blüte und der Blütenpollen fliegt durch die Luft.
Viele Läufer mit Pollenallergie wissen zu berichten, dass ein Lauf im Frühjahr unschöne Heuschnupfen-Anfälle nach sich ziehen kann. Während des Joggens ist oft zunächst gar nichts zu spüren, da der Körper ausreichend abgelenkt ist und sich auf die Belastung konzentriert, die durch das Lauftraining gegeben ist. Kommt der Körper dann aber zur Ruhe, folgt die Quittung mit tränenden roten Augen und starken Nießanfällen. Ein solcher Allergieschub kann bis zu einer Stunde andauern.
Pollenflug-Gefahrenindex
Bevor die Laufschuhe geschnürt werden lohnt sich ein Blick ins Internet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht auf der Webseite des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (dwd.de/pollenflug) in der pollenrelevanten Saison die sogenannte Pollenflug-Gefahrenindex-Vorhersage bezüglich Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuss und Ambrosia. Es handelt sich bei diesen acht Blütenpollen um die relevantesten Pollenarten, die für 95% der Pollenallergien hierzulande verantwortlich sind.
Das Laufverhalten sollte an die Prognosen angepasst werden. Bei sehr hoher Pollenbelastung, sollten Pollenallergiker sich überlegen auf das Lauftraining zu verzichten oder auf einem Laufband im geschlossenen Raum zu trainieren.
Was ist die richtige Tageszeit fürs Joggen bei Pollenflug?
Die Pollenkonzentration ist zwischen 8:00 und 20:00 Uhr am höchsten. Bezüglich der Tageszeit des Lauftrainings gelten aber nochmals unterschiedliche Empfehlungen für Stadtläufer und Landläufer. Auf dem Land ist die Pollenkonzentration am Morgen am höchsten, in der Stadt kommt es im Laufe des Nachmittags gegen Abend hin zu einem Anstieg der Pollenkonzentration. Hieraus leitet sich die allgemeine Empfehlung ab, in der Stadt eher die Morgenstunden für das Lauftraining zu nutzen, auf dem Lande das Joggen in die Abendstunden zu legen.
Dies stellt allerdings nur eine allgemeine Empfehlung dar, die auch davon abhängig ist, wo genau das Lauftraining stattfindet. Beispielsweise im urbanen Raum auf Asphalt oder im begrünten Park. Fakt ist jedoch, dass der Blütenpollen in der Stadt im Laufe des Tages durch Abgase und Feinstaub verstärkt verschmutzt wird und dadurch die Atemwege noch mehr reizt.
Der richtige Ort fürs Laufen bei Pollenflug
Auch die Laufstrecke sollte sorgfältig gewählt werden, Orte an denen die Pollenbelastung offensichtlich durch blühende Bäume und Gräser hoch ist, sollten gemieden werden. Hilfreich ist natürlich, wenn du gut informiert bist und weißt, dass du beispielsweise gegen Birken allergisch bist – so kannst du die Laufstrecke besser planen. Nadelwälder stellen immer eine gute Option dar. Im Frühjahr blühen die Mischwälder und somit ist hier die Pollenbelastung erhöht. Ein Anstieg der Gräserpollen ist in der Regel ab dem Frühsommer (Juni) zu bemerken. Hieraus lässt sich folgende Regel ableiten: meide im Frühjahr Mischwälder. Ab dem Frühsommer bieten sie jedoch Schutz vor den Gräserpollen, die auf offenem Gelände fliegen.
Bist du starker Allergiker und möchtest dennoch im Freien laufen, so kannst du in der Haupt-Pollensaison einen Urlaub einplanen: im Gebirge und am Meer ist die Pollenkonzentration wesentlich geringer.
Ausgiebige Strandläufe und Off-Road-Laufen haben ja auch ihren ganz eigenen Reiz.
Laufen nach dem Regen – bei Heuschnupfen ein Segen
Nach dem Regen können Läufer frei durchatmen. Längere Regenfälle von einer Dauer von mindestens 30 Minuten befreien die Luft vom Pollen. Vorsicht jedoch bei Regenläufen, zu Beginn eines Regenfalls und auch bei kurzen Schauern steigt die Pollenkonzentration zunächst an. Der Regenfall bringt den Pollen aus oberen Luftschichten nach unten.
Vorsichtsmaßnahmen nach dem Joggen
Du tust es wahrscheinlich sowieso – aber der Tipp ist trotzdem gut: nach dem Joggen ist es besonders wichtig sich zu duschen und ggf. auch die Haare zu waschen, um die Pollen loszuwerden. Die Klamotten sollten in die Wäsche. Es ist wichtig, dass du die Wäsche in Zeiten erhöhten Pollenflugs nicht nach draußen zum Trocknen hängst.
Falscher Ehrgeiz ist für Betroffene nicht angebracht. Höre auf deinen Körper, das Lauftraining soll nicht zur Qual werden. Im Zweifelsfall ziehe deinen Arzt zu Rate und mach lieber einen Tag Pause, als einen Allergieschub zu riskieren.