Wie verbessert man den eigenen Laufstil?

Nicht nur der ästhetische Aspekt steht bei der Verbesserung des eigenen Laufstils im Vordergrund. Vielen Läufern ist es zwar durchaus wichtig, möglichst auch „schön zu laufen“. Was unter „schön“ allerdings genau zu verstehen ist, ist Ansichtsache.

Läufer, die eleganten auf den Vorderfuß hüpfen und dabei – ein Leckerbissen fürs Auge! - leicht und locker dahinschweben, mögen in den Augen vieler Beobachter „schön“ laufen. Ob sie damit auch ökonomisch laufen oder sich vor allem verstärkt einer unnötigen Verletzungsgefahr aussetzen, ist eine ganz andere Frage.

Laufstil verbessern

Im Vordergrund der Verbesserung des eigenen Laufstils stehen zwei wesentliche Aspekte:

  1. die Verbesserung der Körperhaltung und der Bewegungsabläufe
  2. und – damit verbunden –  eine höhere Effizienz.

Im Rahmen der Körperhaltung geht es darum, den eigenen Laufstil zu begutachten und Dinge wie die Beinstellung, Fußstellung oder Armhaltung kritisch unter die Lupe zu nehmen. Bereits eingeschliffene Fehler nachträglich zu korrigieren ist meist viel schwerer, als man gemeinhin annimmt.

Laufeinsteiger

Gerade deshalb sind Laufeinsteiger gut beraten, wenn ein erfahrener Läufer bereits zu Beginn einmal ihren Laufstil anschaut und Tipps gibt. In diesem frühen Stadium lassen sich Fehler viel einfacher korrigieren. Dieser gut gemeinte Rat hat allerdings auch schon Entrüstungsstürme hervorgerufen: „Ich brauche meine ganze Kraft, um überhaupt zu laufen und vorwärts zu kommen; da muss ich mir nicht auch noch Gedanken um meinen Laufstil machen!

Diese Argumentation ist durchaus nachvollziehbar und es ist hilfreich, sich zumindest eine erste Grundkondition erarbeitet zu haben, bevor man sich mit seinem Laufstil befasst. Zu lange sollte damit allerdings auch nicht gewartet werden, denn eingeschliffene Gewohnheiten haben die unschöne Eigenart, dass man sie später nur schwer wieder los wird.

Fortgeschrittene Läufer und Profis

Fortgeschrittene Läufer sehen oft viel zu selten Bedarf an einer Verbesserung ihres Laufstils. Schließlich haben sie bereits eine gute Kondition, Erfahrung, können schnell laufen und glauben häufig, dass vor allem die richtige Trainingsplanung und ausreichend viele Läufe eine Verbesserung ihres Lauftempos bzw. Wettkampftempos bewirken. Hinzu kommt, dass sie es bezüglich ihrer persönlichen Eigenarten beim Laufstil „schon immer so gemacht haben.“
Hier hilft es, sich vor Augen zu halten, dass selbst Profiläufer an ihrem Laufstil feilen, um möglichst ökonomisch und effektiv unterwegs zu sein. Je nachdem, wie gut oder schlecht der Laufstil ist, besteht durch seine Optimierung durchaus das Potential, 10-20% mehr Leistung „herauszukitzeln“.

Tipps für einen besseren Laufstil

  1. Falls du im Bekanntenkreis oder Lauftreff einen erfahrenen Läufer zu Hand hast, bitte ihn, sich deinen Laufstil einmal genauer anzuschauen.
  2. Aufschluss über ein mögliches Optimierungspotential kann eine Videoaufnahme liefern, die sich auch schnell mit der Digitalkamera oder dem Handy erstellen lässt, wenn keine Videokamera verfügbar ist.
  3. Besondere Beachtung sollte bei der Videoanalyse der Körperhaltung, Armhaltung, Handstellung, Beinhaltung und Fußhaltung geschenkt werden.
  4. Es ist empfehlenswert, den Blick auf einen imaginären Punkt auf dem Boden zu richten, der sich in etwa 10 Metern Entfernung befindet. Dies hilft dabei, eine aufrechte Körperhaltung zu erreichen und die Wirbelsäule zu entlasten.
    Eine aufrechte Körperhaltung zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man kerzengrade läuft, sondern der Oberkörper sollte ganz leicht nach vorne gebeugt sein.
  5. Ein ökonomischer und effizienter Laufstil zeichnet sich auch dadurch aus, dass sich der Körperschwerpunkt nicht unnötig auf- und ab bewegt. Ein „hüpfendes Laufen“ sollte also vermieden werden. Ziel ist es stattdessen, die Bewegungsenergie nach vorne in Laufrichtung zu bringen.

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